Unterricht für Auszubildende in „unterrichtsfreier“ Zeit
Der Schulbetrieb in der Dachdeckerschule Eslohe ruht. Es tritt nun die Frage auf, ob Auszubildende der Berufsschule nun die Übungen von Zuhause aus machen und insoweit freizustellen sind.
Hierzu sieht die Erlasslage des Ministeriums die Bereitstellung von Aufgaben genauso vor, siehe auch hier.
Geht die duale Berufsausbildung in den Betrieben weiter?
In der dualen Berufsausbildung sind gemäß § 15 Berufsbildungsgesetz (BBiG) Auszubildende für die Teilnahme am Berufsschulunterricht und für Prüfungen freizustellen. Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler in den Fachklassen des dualen Systems ihre Ausbildung im Betrieb fortsetzen, solange der Schulbetrieb ruht und sofern der Betrieb nicht gesonderte Vorkehrungen zum Umgang mit dem Coronavirus getroffen hat.
Zur Sicherung des Ausbildungserfolges sollen Berufskollegs im Rahmen der infrastrukturellen Voraussetzungen die gegebenen Möglichkeiten nutzen, Auszubildende gerade auch im Hinblick auf anstehende Prüfungen mit Aufgaben zu unterstützen. Ausbildungsbetriebe und Kammern sollen über gefundene Möglichkeiten informiert werden und prüfen, wie sie den Auszubildenden im Rahmen der organisatorischen Bedingungen Gelegenheit zur Bearbeitung schulischer Aufgaben geben.
Das Unterrichtsmaterial zur Versorgung der Schülerinnen und Schüler während der Schulschließung aufgrund der Corona-Krise liegt auf dem Bildungsserver DACH unter https://www.dachdeckerschule.de/online_lernangebot/ zum Download bereit. Die Auszubildenden sollten dieses Bildungsangebot nutzen, um auch in der Theorie den Anschluss nicht zu verpassen.
Online-Unterweisung für Meisteranwärter im Dachdeckerhandwerk
Ungewöhnliche Ereignisse erfordern neue Unterrichtsmethoden. Am 23. März wurden die Teilnehmer des 110. Vorbereitungslehrganges auf die Meisterprüfung im Dachdeckerhandwerk nach genau festgelegtem Zeitplan per Skype kontaktiert.
Mit Hilfe einer Dokumentenkamera wurden die Dreitafelprojektion eines Gebäudes und die technischen Berechnungen der Bauteile bewertet und durchgesprochen.
Danach folgte mit allen 27 Teilnehmern eine Unterrichtseinheit im Fachbereich Technologie Flachdach.
Interessant dabei zu sehen, wo man die Schüler z.T. antrifft, auf dem Dach:)
Nicht für alle Dozenten der Meisterschule ist die Variante, über Skype zu telefonieren, die richtige. Parallel hierzu wird die Software ZOOM eingesetzt werden, um in einem virtuellen Klassenzimmer mit allen Teilnehmern auch die Bereiche aus Teil III (Kaufmännische Ausbildung) zu vermitteln.
Nach derzeitiger Lage muss in den Bereichen der Praxisschulung und der Ausbildereignung zu einem späteren Zeitpunkt nachgeschult werden, sofern man wieder zusammentreffen darf.
Diese Maßnahme umfasst immerhin knapp sieben Wochen. Geplantes Lehrgangsende ist der 30.04.2020.
Der Leiter der Meisterschule, Herr Timo Kösters, geht davon aus, dass die Meisterprüfungen (geplant direkt im Anschluss ab Mai 2020) mindestens um vier Wochen verschoben werden müssen.
Dies muss selbstverständlich in Absprache mit der HWK-Südwestfalen geschehen.